Familienname

Die Geschichte von Familiennamen in Deutschland

Einführung

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Familiennamen. Die Geschichte dieser Namen ist unterschiedlich und reicht teilweise mehrere Jahrhunderte zurück. Die Entwicklung der Familiennamen in Deutschland hat viele Ursachen und ist eng mit der Geschichte Deutschlands verbunden.

Mittelalter

In der mittelalterlichen Gesellschaft waren Familiennamen noch nicht verbreitet. Stattdessen wurde man oft nach seinem Vornamen oder seinem Beruf benannt. So könnte man zum Beispiel Johann Müller heißen, was so viel wie "Johann, der Müller" bedeutet. Aber auch Herkunftsorte konnten als Namensbestandteile dienen, wie zum Beispiel Peter von Köln.

Erst gegen Ende des Mittelalters setzte sich allmählich die Verwendung von Familiennamen durch. Diese waren jedoch noch nicht verbindlich und oft nur regional üblich. Ein Beispiel dafür ist der Name Bauer, der vor allem in Süddeutschland verbreitet war.

Frühe Neuzeit

Mit der Einführung der Kirchenbücher im 16. Jahrhundert wurde die Verwendung von Familiennamen verbindlicher. In den Kirchenbüchern wurden Taufen, Heiraten und Sterbefälle dokumentiert und auch die Namen der Beteiligten vermerkt. Dies trug dazu bei, dass Familiennamen immer häufiger verwendet wurden.

Einige Familiennamen haben ihren Ursprung auch in dieser Zeit. Dazu gehören zum Beispiel die Namen Schmidt, Weber und Müller, die auf Berufe zurückgehen, sowie Krause, Schulz und Schmidt, die auf die Herkunft aus bestimmten Orten hinweisen.

Neuzeit

In der Neuzeit wurden Familiennamen allmählich verpflichtend, was auch auf staatliche Regulierungen zurückging. So forderten die preußischen Behörden im 19. Jahrhundert, dass jeder seinen Familiennamen in einer Amtsbeurkundung registrieren ließ. Auch in anderen deutschen Ländern wurden ähnliche Regelungen erlassen.

In der Folgezeit entstanden viele neue Familiennamen. Einige davon waren Ableitungen oder Veränderungen bereits bestehender Namen, andere entstanden aus anderen Gründen. Ein Beispiel dafür ist der Name Merkel, der ursprünglich eine Berufsbezeichnung für einen Metzger war und später auch als Nachname verwendet wurde.

Familienforschung

Die Erforschung der Familiengeschichte und der Familiennamen hat in Deutschland eine lange Tradition. Viele Menschen interessieren sich für ihre Vorfahren und die Herkunft ihrer Namen. Der Ursprung der Familiennamen kann dabei oft bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden.

Ein wichtiger Schritt bei der Erforschung der Familiengeschichte ist die Ahnenforschung. Hierbei werden verschiedene Quellen wie Kirchenbücher, Standesamtsunterlagen oder andere Dokumente ausgewertet. Auch Internetportale, die sich auf die Erforschung der Familiengeschichte spezialisiert haben, erleichtern die Suche nach den eigenen Wurzeln.

Typische Familiennamen in Deutschland

  • Müller
  • Schmidt
  • Schneider
  • Fischer
  • Meier
  • Weber
  • Schulz
  • Krüger
  • Hoffmann
  • Klein
  • Schmitz
  • Jäger
  • Bauer
  • Schultz
  • Wolf
  • Schumacher
  • Jung
  • Böhm
  • Schreiber
  • Becker

Zusammenfassung

Die Geschichte der Familiennamen in Deutschland ist sehr vielschichtig und reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Verwendung von Familiennamen setzte sich erst allmählich durch und war lange Zeit regional unterschiedlich. Erst mit der Einführung der Kirchenbücher im 16. Jahrhundert wurden sie verpflichtend. In der Neuzeit entstanden viele neue Familiennamen, die oft auf Berufe, Herkunftsorte oder Ähnliches zurückzuführen sind. Die Ahnenforschung und die Erforschung der Familiennamen haben in Deutschland eine lange Tradition und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit.