Wie sich spezielle Berufe auf Nachnamen auswirken
Embacher, Gatterer, Hammerschmid – diese Nachnamen haben alle eins gemeinsam: Sie spiegeln den Beruf ihrer Erbauer wider. So ließ sich früher anhand des Nachnamens schnell ablesen, welchen Beruf der Träger ausübte. Doch was ist mit heutigen Nachnamen?
Gerade in einer globalisierten Welt sind viele Namen nicht mehr eindeutig einem Beruf zuzuordnen. Dennoch gibt es auch heute noch Nachnamen, die auf spezielle Berufe hinweisen oder zumindest darauf zurückzuführen sind. Im Folgenden betrachten wir einige Beispiele genauer.
Müller
Der Name Müller lässt sich wohl am einfachsten erklären. Er kommt von der Berufsbezeichnung des Müllers, der Mehl produziert. Somit ist es naheliegend, dass viele Menschen mit diesem Nachnamen in der Großmühlenindustrie oder in Mühlen arbeiten. Laut der Namensforschung kommt der Name Müller in Deutschland mit über 600.000 Einträgen am häufigsten vor.
Schmidt
Den Namen Schmidt tragen weltweit über 24 Millionen Menschen, damit ist er einer der häufigsten Nachnamen überhaupt. Doch was hat dieser Name mit Berufen zu tun? Als Schmied öffneten sich früher viele Türen, da man mit dem Schmiedehandwerk unter anderem Waffen und Werkzeuge herstellen konnte. Somit galt dieser Beruf als sehr wichtig und es gibt auch heute noch viele Menschen mit dem Namen Schmidt, die im Bereich Handwerk oder Industrie tätig sind.
Schneider
Auch der Name Schneider ist ein Berufsnamen und kommt von der Berufsbezeichnung des Schneiders. Ursprünglich waren Schneider für die Herstellung von Kleidung, insbesondere von Herrenbekleidung, verantwortlich. Heute arbeiten viele Nachkommen von Schneidern in der Textilindustrie oder als Designer. Der Name Schneider ist in Deutschland besonders verbreitet und kommt allein in Bayern über 40.000 mal vor.
Fischer
Der Name Fischer weist auf einen Beruf im Bereich der Fischerei hin. Fischer haben früher allein für die Versorgung mit Fisch gesorgt und waren somit ein sehr wichtiger Teil der Gesellschaft. Auch heute gibt es noch viele Fischer, doch aufgrund von Überfischung und Umweltschutzmaßnahmen ist der Beruf schwieriger geworden. Nichtsdestotrotz ist der Name Fischer in Deutschland noch immer sehr häufig anzutreffen.
Wagner
Der Name Wagner kommt von der Berufsbezeichnung des Schuhmachers. Früher wurden Schuhe noch in Handarbeit hergestellt und somit war es ein sehr wichtiger Beruf. Auch heute gibt es noch viele Handwerker mit diesem Nachnamen. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings die Schuhindustrie sehr verändert und es gibt nur noch wenige Schuhmacher.
Mayer
Der Name Mayer hat seinen Ursprung im lateinischen Wort "magister", was "Lehrer" bedeutet. Somit waren viele Mayers Lehrer oder Professoren. Auch heute noch ist der Name Mayer in vielen akademischen Kreisen zu finden. In anderen Ländern wird der Name Meyer geschrieben, dieser ist ebenfalls sehr verbreitet.
Mehr als nur der Name?
Natürlich sagt der Nachname allein nichts darüber aus, welche Fähigkeiten oder Interessen jemand hat. Dennoch zeigen die oben genannten Beispiele, dass es durchaus eine gewisse Korrelation zwischen Beruf und Nachname geben kann. Interessanterweise wurde dieser Zusammenhang erst durch digitale Technologien und die Möglichkeit, große Mengen an Daten auszuwerten, entdeckt.
Hierfür können Daten von sozialen Netzwerken oder Online-Plattformen genutzt werden, um den Zusammenhang zwischen Beruf und Nachname zu untersuchen. Diese Erkenntnisse können auch für Unternehmen interessant sein, um die Passgenauigkeit von Stellenangeboten zu verbessern. Somit ist der Nachname nicht nur eine interessante historische Information, sondern auch in der modernen Welt von Bedeutung.